Von echter Nachhaltigkeit.
Wunderbar. Meine Jahresendmelancholie führt regelmäßig zur Sichtung und Durchforschung meiner Lichtbilddokumente der vergangenen Jahre und Jahrzehnte zum jeweils selbigen Tag. Diesmal lande ich im Dezember 2005. Bhutan. Auf dem Dach der Welt. Ein Projekt der internationalen Entwicklungshilfe hatte mich dorthin geführt mit meinem Freund Frank Ludwig als weiteren KZE, der mich erst letzte Woche und zum ersten Mal seit einiger Zeit im schulzundtebbe LOFT besucht hatte. Er lebte zuletzt in Uzbekistan in einiger Distanz, wohin er mich ebenfalls locken wollte, aber mein hiesiges Engagement zwang mich, davon abzusehen, aber das ist eine andere Geschichte. Auf dem Foto sieht man mich jedenfalls mit dem nepalesischen Fahrer unseres klapprigen Toyota Buschtaxis an der Straße zwischen Paro und Thimphu am Fluss Wang Chu.
Warum ich diesen Sermon daherbete? Nun, auf dem Bild entdeckte ich heute früh en detail, dass ich da ein Hemd trage, das sich nach mehr als 19 Jahren noch immer in meinem Fundus befindet. 19 Jahre liegen zwischen den Bildern, tatsächlich hat es wohl einiges mehr, als zwanzig Lenze auf Knopf und Faden. Und darum habe ich genau das auch heute angezogen als Zeichen meiner textilgewordenen Wehmut und Beleg meines unablässigen Strebens nach authentisch gelebter Nachhaltigkeit. Zumindest einer emotionalen.