Sonnenkraft

Die Sonne scheint nicht unbedingt jedem aus dem Allerwertesten. Aber sie solle wenigstens regelmäßig draufscheinen, will man einem besonderen auserwählten Menschenschlag Glauben schenken.

Das "Butthole-", oder "Perineum-Sunning" sei eine uralte taoistische Praxis, die ihren Ursprung in der Spiritualität des Fernen Ostens findet. Der Damm (oder Hui Yin) wird dort als das ‚Tor des Lebens und des Todes‘ bezeichnet und als "Tor, durch das die Energie in den Körper ein- und austritt‘.

Aha. Die Chinesen schon wieder. Nach den 36 Kammern der Shaolin oder der Applikation von Nashornpulver für mehr Flötenkraft, rückte mit der Arschlochbesonnung eine weitere "uralte" Praxis der Mobilmachung bei Arbeit,, Sport und Spiel, was hier bislang nur Mars vermochte, in den Fokus der sinnfrei Suchenden:

“In a mere 30 seconds of sunlight on your butthole, you will receive more energy from this electric node than you would in an entire day being outside with your clothes on" ... wissen selbsterleuchtete Heilsversprecher zu statuieren.

Das perineum-sunning ist, nachdem es unseren Kulturkreis erreichte, zur Wellness-Praxis gereift, bei der der Damm (der Bereich zwischen den Genitalien und dem Anus) bewusst dem Sonnenlicht ausgesetzt wird. Die Fans der schmerzfrei selbstexponierenden Methode unterstellen verschiedene gesundheitliche Vorteile, wie eine gesteigerte Libido, um die es ja eigentlich irgendwie immer geht, eine verbesserte Durchblutung nicht nur untenrum und einen erholsameren Schlaf. Und die Arschlochsonnenbadenden wären überhaupt langlebiger. Klar.

Ärgerlicherweise gibt es allerdings nicht einen einzigen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass der eigenwillige Spaß, dem Kosmos das "vierte Auge" zu präsentieren, auch nur irgendeinen der angeblichen Vorteile bedeute.

Ganz im Gegenteil: die Wissenschaft hält entgegen, dass bislang nicht bewiesen werden konnte, dass die nämliche Körperstelle mehr Vitamin D zu bilden vermöge, als andere. Außerdem erhöhe die seltsame Praxis, einen so intimen wie empfindlichen Hautbereich dem Sonnenlicht auszusetzen, unsinnigerweise das Risiko von Hautkrebs, eines Melanoms, Plattenepithel- oder Basalzellkarzinoms.

Verantwortungsbewusste Mediziner und auch Heilpraktiker empfehlen daher sicherere alternative Methoden wie Entspannungsübungen, Meditation oder Achtsamkeit, die tatsächlich die gewünschten Vorteile erzielen könnten.

Aber vermutlich sind das ja alles wieder nur blinde Systemvasallen, die verhindern wollen, dass wir uns mit den Kräften von Natur und Universum gegen das Märchen vom Klimawandel und die Machtergreifung durch die Reptiloiden wappnen, die auf der anderen Seite der Flacherde nur darauf warten, dass ihnen die Ampel endgültig Tür und Tor öffnet, uns mit E-Mobilität, pluralistisch-demokratischen Prinzipien und ähnlichem Gedöns zu maltraitieren.

Also: heute schon gesonnt?