Peinlich sein ist peinlich?

Alles halb so wild. Aus der Perspektive des vermeintlich Peinlichen, selbstverständlich. Mit dem nötigen Selbstbewusstsein. Man gewöhnte und gewöhnt sich an vieles, bis auf Zahnweh vielleicht, oder ein zweites Arschloch. Auch an all die Partnerinnen und Partner, Verwandten, Kollegen, Kunden, „Freunde“ und anderen Leute, denen man im Laufe eines Lebens peinlich war, ist und werden darf. Peinlich zu sein kann nämlich durchaus auch erlösen, als Bruch mit mitunter lächerlichen Konventionen. Anderen peinlich zu sein ist eben noch lange kein qualitativer Maßstab der eigenen Handlung, sondern gar nicht so selten der Beleg anderer Leute Beschränktheiten, Niedlichkeiten, Befindlichkeiten, Eitelkeiten und ihrer genormten Sehnsüchte. Naja, man muss da wohl abwägen. Aber im Zweifel gilt noch immer die Empfehlung, sich nicht zu sehr verbiegen zu lassen. Schließlich geht nicht erst zum Schluss jeder mit sich selbst allein nachhause.

Und nein: ich empöre mich nicht

Bruno SchulzComment