Von der "bösen" Arbeit.
Heute früh hatte ich eine kleine Diskussion, deren Inhalt die inzwischen typische pauschale Arbeitgeberklatsche war, die mit Forschungsergebnissen und Statistik unterfüttert werden soll, die keine sind. Confirmation Bias nennt man das, wenn Fritzchen und Lieschen Müller aus den Generationen Y, Z oder Alpha semisachliche Informationen sammeln, um ihrer herbeihalluzinierten Ergophobie fiktive Substanz zu verleihen. Sie meinen, sie könnten den Wohlstand ihrer Eltern ja sowieso nicht erreichen. Müssen sie ja auch nicht, sie sind ja darin groß geworden und kennen gar nichts anderes. Eine "Interview-Studie" der Süddeutschen offenbarte, Arbeitgeber seien soziophob, kapitalistische Raubtiere, inkompetent, stark verbesserungsfähig, "ungeeignet". Da möchte ich einigen Punkten gerne zustimmen, wenn auch nicht aus derselben Perspektive der Unkenrufer, die die Unternehmer ja gar nicht kennen, die sie da verleumden. Und wenn man einige - NICHT ALLE! - Protagonisten befragt, wie die Arbeit der Zukunft denn konkret aussehen könne, wird es reichlich schwammig und fühlt sich an, wie eine Mischung aus Stuhlkreis, Centerpark, betreutem Spielen.
Aber ja, auch im echten Arbeitsleben gibt es Stuhlkreise. Sogar mit Musik. Nur funktionieren die meistens wie "die Reise nach Jerusalem", von Zeit zu Zeit verstummt die Unterhaltung, ein Stuhl wird entbehrt, ein Spieler scheidet aus. Das ist nicht fair? Richtig, das ist echtes Leben.
PS: natürlich kann man da nicht alles über einen Kamm scheren, aber wenn man schon butterzart einsteigt, regt sich ja keiner auf und niemand liest den Text zuende.