Homo homini lupus.
Heute bin ich über dieses katastrophale Lichtbilddokument gestolpert. Es hat mich derart schockiert, dass ich recherchiert und mich eingelesen habe.
Das Foto wurde aufgenommen am 25. Juli 1913 in der Nähe des heutigen Ulaan Bataar in der Mongolei vom französischen Fotografen Stéphane Passet für die legendäre Sammlung des Bankiers Albert Kahn.
Es zeigt eine Einheimische, die in einer Holzkiste eingesperrt und im offenen Gelände zurückgelassen wurde als die bis zum Ende der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts übliche, lokale Praxis der Todesstrafe für einen vorgeblich begangenen Ehebruch. Durch die seitliche Öffnung erhielt die Delinquentin noch für einige Zeit unregelmäßig Wasser und Nahrung, nur um ihr Leid qualvoll zu verlängern.
In den frühen 2000ern habe ich mich dreimal in diesem schrecklich schönen und ganz schön schrecklichen Land aufgehalten, um in Projekten der internationalen Entwicklungshilfe mitzuarbeiten. Da war das Bild noch keine 90 Jahre alt und aus heutiger Perspektive ohne allzu große Abstraktion gegenwärtig.
https://www.famouspictures.org/category/photographer/stephane-passet/