Alles Käse!
In meinen Kindheits- und Jugenderinnerungen gab es diesen extrastarkgelagerten Danbo-Käse im Urlaub an der Jammerbucht immer in größeren Einheiten am Stück und aus der dünnen Metallfolie. So wie einst Nappo verpackt war, wer sich dessen noch entsinnen mag. Damals gab es für den Käse allerdings auch noch mehr sachkundige Liebhaber am Tisch. Verwandte, Freunde, Gäste. Mein Vater, Gott hab ihn selig, kommentierte immer wieder zur Freude seiner Frau, meiner Schwester und anderer zartbesaiteterer Mitreisender mit der stets gleichen Formel: „der riecht wie in die Hand geschissen“. „Friedrich! Vater! Muss das denn sein?“ Entrüstung. So ganz unrecht hatte er damit allerdings nicht.
In einem melancholischen Anfall habe ich ihn gestern als homöopathische Probe, abgepackt in nur wenigen Scheiben aus dem Kühlregal des lokalen Kaufmanns von Lønstrup käuflich erworben. Was soll ich sagen: das ferienheimische Freudenfeuer fiel eher bescheiden aus, die Begeisterungswogen schlugen nicht allzu hoch. Und ich wurde verdonnert, den abgepackten Käse ausschließlich in zwei sicher zu verschließenden Frischhaltebeuteln im Kühlschrank zu lagern. Und wenn es ginge, ihn auch nur draussen zu essen. Obwohl … das Dünengras könnte ja unter den Emissionen leiden und die Errosion der Landschaft nähme ihren unaufhaltsamen Lauf, noch bevor der Klimawandel richtig Fahrt aufgenommen habe.
Eine Empfehlung.
Ganz unbedingt.