Humor ist, wenn man trotzdem lacht.
Man kann ja von der Sendung „NightWash“ halten, was man will - mir gefällt das übrigens viel besser als die überproduzierten Hallenformate oder das TV-Studiozeug mit den Lacheinspielern - die Kommentarspalten zu den Appetitschnipseln in den Sozialen Medialen dokumentieren jedenfalls auf das Eindringlichste das gruselige Ausmaß deutscher Humorlosigkeit. Man möchte das aus der eigenen „Blase“ heraus so schlimm gar nicht annehmen. Aber es ist noch viel schlimmer. Verheerend!
Àpropos „Blase(n)“, womit wir schon mitten im Thema wären: die Pointen von Mademoiselle Nicolette sind ziemlich rustikal und es ist wohl eher der selbstironische Vortrag als stereotypes Gesamtkunstwerk, der schließlich punktet. Klar, das kann und muss nicht jedem schmecken. Aber wer in dem zugehörigen Thread abstürzt in die Spaßapokalypse, darf sich wundern, warum es hier überhaupt noch Kinder gibt, wie wohl die Pornoindustrie überwintert und warum Google regelmäßig Anfragen aus der Unterhose auf den vordersten Plätzen der Suchhitparade kürt.
Warum hält man sich auf einer Seite wie Night Wash auf, wenn man zum Lachen lieber in den Keller geht? Um sich auszukotzen? Anderen in den Flur zu scheißen? Ich kenne das ja regelmäßig von meinen eigenen Beiträgen auf meiner persönlichen Seite, Schwamm drüber, denn ich selbst habe ja auch nicht einmal den Anspruch, ständig witzig sein zu wollen. Aber hier, wo es wirklich um nichts anderes geht? Echt jetzt? Auweia!
Es ist wohl doch was dran an den dünnsten Büchern der Welt: „Italienische Heldensagen“, „Die Geheimnisse der englischen Küche“, vor allem aber an der „Enzyklopädie deutschen Humors“.