Cappuccino
Isch abbe gar keine Auto.
In mehreren Jahrzehnten Umgang mit italienischen Gastgebern nördlich und südlich der Alpen, die sich auch als solche verstehen, hätte ich noch nie erlebt, dass es Gezeter gegeben hätte wegen eines Cappuccinos, egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit, was zurecht lächerlich erschiene in einer zunehmend globalisierten Welt. Die einzigen, die darin Empörungspotenzial erkennen, sind wieder die lupenreinen Sandalendeutschen, die sich mit ihren knausrigschlichten Reglements halluzinierter Verzehrverordnungen italienischer fühlen als jeder Italiener es je sein wollte, um Ihresgleichen zeigefingernd zu schulmeistern. Unter Androhung von Zuneigungsentzug. Fremdem - wohlgemerkt. Echte italienische Gastgeber sind viel zu locker und entspannt, sich künstlich über die Genussgewohnheiten von die hübsche signorina tedesca zu mokieren und suchen lieber den lockeren Dialog und die charmante Kontaktanbahnung als sich im miesepetrigen Gejammer und Gewinsel deutscher Provinzredakteure zu ergehen.